SPAM hatte keine PR

+ Zunächst herzlichen Glückwunsch an Spiegel.de, dass nun nach 10 Jahren doch mal jemand Zeit gefunden hat, bis ans Ende der eigenen Website zu scrollen und dort etwas aufzuräumen.
Hatte der Helgoländer Vorbote bereits Anfang 2007 empfohlen.  (Dabei hatte die Satire-Rubrik “SPAM” wirklich mal gut angefangen und sicherlich war mit Martin Sonneborn auch viel Potential an Bord – aber die Prognose war von vornherein schlecht.)

+ Nach einigen Jahren der Abstinenz war ich mal wieder beim Jahrestreffen Netzwerk Recherche in Hamburg. Beide Preisvergaben – positiver Leuchtturm und negative verschlossene Auster – haben mich irritiert: die eine wegen des Laudators, die andere ihrer Begründung wegen.

+ Wenn es um den “Medienkodex” des Netzwerks geht, wird unverändert nur der eine Satz diskutiert, das fünfte Gebo: “Journalisten machen keine PR.” Wegen dieses (Teil-)Erfolgs wurde der Passus in der Novellierung des Sittengesetzes auch unverändert beibehalten. Fazit: “10 Jahre sinnloses PR-Verbot”

+ Zu den echten Neuigkeiten aus Hamburg gehört, dass Stefan Niggemeier vom damaligen SPIEGEL-Chefredakteur Georg Mascolo als erster “Ombudsmann” vorgesehen war, also als Anwalt der Leser. Warum es dazu nicht kam, darüber waren sich Mascolo und Niggemeier jetzt nicht mehr einig. Offensichtlich war aber, dass Niggemeier als Medienkolumnist des SPIEGEL nicht allzu viele Freunde in Hamburg gefunden hat.

+ Multikulti ist, wenn ich dem neuen Burschen hinter der Theke “meines” Dönerladens den Unterschied zwischen Börek und Pide erklären muss.

+ Mit der Aufhebung der Milchquoten wurde nicht nur ein bisschen mehr “Marktfreiheit” geschaffen – es wurde auch das Ziel “bauernfreies Deutschland” enorm vorangebracht. Ohne irgendeinen “Diskurs”, ohne demokratisches Mandat wurde die Abschaffung der Milchbauern in Deutschland eingeleitet – zugunsten einer Milcherzeugerindustrie. Reihenweise geben Landwirte derzeit auf. Konnten Bauern noch vor Kurzem mit zwei Dutzend Milchkühen wirtschaften, geht es derzeit – wenn überhaupt – nur noch mit hunderten.

+ Bahnanekdote: Mutige Fahrgäste und die Lichtschranke des Todes

 

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