Poetry-Slam (PM)
Finale der deutschsprachigen Poetry-Slam-Meisterschaften im Ruhrgebiet
Seit Januar 2010 bereiten viele Poetry-Slam-Veranstaltungen den Höhepunkt der Wortakrobaten-Szene vor: Erstmals finden die deutschsprachigen Meisterschaften im Poetry Slam – dieses Jahr die vierzehnte Ausgabe seit 1997 – im Ruhrgebiet statt. Die Meisterschaften mit über 250 Poetinnen und Poeten werden zwischen dem 10. und 13. November in Bochum, Duisburg, Essen, Herne und Oberhausen stattfinden. Die Veranstaltung ist in das Programmfeld „Sprache erfahren“ der Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 eingebunden und wird vom Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) als Projektsponsor unterstützt.„Poetry Slam stellt die lebendige Verbindung zwischen dem Poeten und seinem Publikum her. Der Gedanke des Wettstreits und die Offenheit für jegliche literarische Gattung erzeugen eine ganz eigene Stimmung und machen Sprache und Lyrik unmittelbar erlebbar.“ So Aslı Sevindim, künstlerische Direktorin von RUHR.2010, über den SLAM2010 und die „neue Lust an Literatur“. Martin Husmann, Vorstandssprecher des VRR, sieht sich schon jetzt in der Entscheidung, den SLAM2010 zu unterstützen, bestätigt: „Über das ganze Jahr haben wir positive Rückmeldungen auf unser Engagement für den SLAM2010 erhalten. Bei verschiedenen Veranstaltungen haben auch wir inzwischen Poetry Slam kennen- und lieben gelernt und fiebern dem Finale in der Jahrhunderthalle entgegen.“
Ähnlich geht es vielen Bewohnern des Ruhrgebiets, die im laufenden Jahr Kontakt mit der noch relativ unbekannten Kunstform hatten. Im Rahmen der diesjährigen ExtraSchicht etwa setzte der VRR Poetry Slammer in seinen Verkehrsmitteln ein. Die ganze Nacht hindurch tauchten die Poeten an verschiedenen Stellen der ExtraSchicht auf und verkürzten so den Besuchern die An- und Abreisezeit. Auch an „klassischen“ Orten ist der moderne Dichter-Wettstreit willkommen. „Für uns war es keine Frage, für das Finale der Meisterschaften die Jahrhunderthalle zur Verfügung zu stellen. Poetry Slam passt gut zum jungen und experimentierfreudigen Bochumer Publikum,“ erklärt Kulturreferent Michael Townsend die Unterstützung der Stadt Bochum. Über zwei Drittel der Karten für das Finale am 13. November sind bereits verkauft, noch sind für alle Veranstaltungen der Meisterschaften Tickets erhältlich.
Für die Verantwortlichen vor Ort werden die Meisterschaften konkret und zur tagefüllenden Aufgabe. „Die Vielfalt von Wettbewerben, Kategorien und Veranstaltungsorten macht die Organisation zur Herausforderung. Aber mit Unterstützung unserer Partner in den Spielstätten vor Ort werden wir unvergessliche Meisterschaften im Ruhrgebiet hinlegen.“ So beschreibt Markus Meyer, Projektleiter vom Kulturzentrum Grend e.V., die aktuelle Lage. Eine weitere Besonderheit beschreibt der gebürtige Duisburger Sebastian Rabsahl, bundesweit bekannter Slammer und ebenfalls Projektleiter beim SLAM2010: „Wir wollen möglichst viele unter 20jährige an den Poetry Slam heranführen. Nachwuchs kann die Szene immer gebrauchen, deshalb haben wir über 20 Workshops in Schulen veranstaltet und lassen bei den Meisterschaften auch die Jugendlichen in einer eigenen U20-Kategorie gegeneinander antreten.“
Inzwischen haben auch die Medien die Mitte der 1980er Jahre in Amerika entstandenen Dichterwettstreite entdeckt. Das Bochumer Finale wird bei ARTE exklusiv im Internet übertragen unter www.arte.tv/slam. „Poetry Slam hat sich auf unserer Seite stetig entwickelt und wird von einer treuen Fangemeinde sehr gut angenommen. Die Übertragung im Internet ermöglicht nahezu dieselbe Interaktion für unsere Zuschauer wie für die Besucher vor Ort. Besonders reizvoll für den User: auch am Bildschirm kann gevotet werden“ schildert Angelika Schindler,zuständige ARTE Online-Redakteurin das Erfolgsmodell ARTE WebSlam.
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