Westerwelle intern

Wie lange versuchen uns nun schon die Nachrichtenredaktionen des Landes mit Guido Westerwelle auf Trab zu halten? Seit 10 Jahren (so lange ist er ja schon Vorsitzender)? Seit 17 Jahren (damals war er FDP-Generalsekretär)? Seit knapp 30 Jahren (Julis, do you remember)?

Richtig penetrant zumindestens in den letzten Monaten. Muss er zurücktreten, wird er zurücktreten, kommt es zu einer „Kampfkandidatur“, wer wird wo was sagen und wer hat über wen Kritik geäußert und so weiter und so fort. UNERTRÄGLICH.

Werte Kollegen des sog. Hauptstadt- und tatsächlichen Speichelleckerjournalismus: Querelen um den Vorsitz in einer Partei sind Vereinsinterna. Es betrifft maximal die 70.000 Formalmitglieder, gewählt wird der FDP-Bundesvorsitzende von 662 Delegierten. Die brauchen wahrlich nicht die Tagespresse, um etwas über ihren Kandidaten zu erfahren (es sei denn, es gäbe mal wirklich etwas zu „enthüllen“).

Restdeutschland kann das alles herzlich egal sein. Es hat keinen Einfluss auf die Parteiinterna – und hätte auch keinen Anspruch auf Einfluss. Vielmehr ist es ja gerade Aufgabe der Parteien, internen Quatsch auch intern zu regeln, ohne damit anderen Menschen auf den Wecker zu gehen, und sich dann ausdiskutiert und hoffentlich wohl überlegt da zu präsentieren, wo der Formalwähler wenigstens formal etwas zu wählen hat. Bis dahin wäre ein Parteien-Moratorium doch mal wahnsinnig entspannend und  volkswirtschaftlich nur zu begrüßen.

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