Milch macht dumm – oder machen Dumme in Milch?
Milch ist nicht nur ein von mir hoch geschätztes (und wohl dosiertes) Getränk, sondern auch eines meiner liebsten Politikfelder. Es lässt sich an ihr so einfach der von Politikern veranstaltete Irrsinn aufzeigen. Heute: die Schulmilch.
Die Politik ist – angeblich – der Ansicht, dass zu einer europäischen Ernährung zumindest im Jugendalter zwingend “Molkereiprodukte” gehören. Dass diese Erkenntnis wohl weniger phyisiologische, dafür um so festere ökonomische Grundlagen hat, zeigt schon die Produktpalette, die da gleichermaßen unerlässlich ist für große, starke Kinder: das geht nämlich von Molke über Schokomilch bis Grana Padano- und Parmesankäse.
Was würde man nun tun, wollte man den Kindern in der Grundschule gesunde Milch zukommen lassen? Man würde wohl den nächsten Bauern suchen und bei ihm täglich ein paar Kannen ordern. Ohne Schokopulver oder sonstwas. Das kostet dann 2,50 EUR pro Kind und Monat. Knapp die Hälfte davon gäbe es derzeit als EU-Fördergeld, mit deutlich weniger Verwaltungsaufwand könnte es stattdessen gleich die Schule in ihre Betriebskosten einrechnen.
Stattdessen aber gibt es Vorschriften (die natürlich keine Milch vom Bauernhof zulassen), genehmigte Lieferbetriebe und zig Stellen von Brüssel bis zu unserem Schul-Kaff, die sich mit dem Milchtrinken von Kindern beschäftigen. Und einen langen Transport-, Bearbeitungs- und Verpackungsweg der Milch von der Kuh bis zum Schulkiosk, wo sich die Milch diejenigen Kinder kaufen, die sicherlich keine Milchförderung benötigen.
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