Ekel-Kantinen und Fleisch-Kinder (48 KW)

+ Es war eine der TOP-Meldungen am Dienstag: Das „Schulessen“ in Deutschland ist schlecht. Zu viel Fleisch, zu wenig Gemüse, so eine Studie der Hamburger Hochschule für Angewandte Wissenschaften im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.  Achja. 2 Cent dazu: Mittagessen in der Schule macht überhaupt nur Sinn, wenn es von den Schülern selbst gekocht wird, und zwar ausschließlich aus unverarbeiteten Zutaten. Das ist frisch, regional, vor allem aber lehrreich und sozialisierend. Nach Paulus: wer nicht kocht soll auch nicht fressen.
Außer, und das ist der zweite Punkt: belegtes Brot. Auch Kinder und Jugendliche sterben nicht, wenn sie mittags keine warme Mahlzeit bekommen – das soll selbst in guten Elternhäusern vorkommen. Dieses Mensa-Thema (mit allem Vorschriftskram) ist eine reine Bürokratengeburt. Ich versichere: der Mensch war vor Convenience Food.

+ Das Kinderhilfswerk fordert derweil ein Unterrichtsfach „Gesundheits- und Ernährungsbildung“. Auch „es“ will weg von den Großküchen. Das ist richtig – nur muss man wie so oft die Frage stellen, ob die Schule der richtige Ort für das gewünschte Bildungsprogramm ist. Denn: Es sollte noch ein Leben außerhalb der Schule geben. Und manches ist dort deutlich besser aufgehoben. So wie kein Schüler mit seinen Lehrern über (seinen) Sex reden will, so mag man auch nur mit äußerst wenigen Lehrern gerne kochen. Ist auch nicht nötig, wenn man noch Freizeit hat. Kochen ist nämlich Standardprogramm in wohl allen Kinder- und Jugendgruppen, ob nun im Sportverein, im Jugendtreff der Kirchengemeinde oder – tatatata – bei den Pfadfindern. Und natürlich gehört das selber Kochen zu jeder ordentlichen Jugendfreizeit (aber eben nur selten zur Klassenfahrt). Lehrer, bleib bei deinem Smartboard.

+ Die Kantine Burger King war enbefalls Anfang der Woche wieder oder noch in den Nachrichten. stern.de: „Neue Bilder aus den Skandal-Filialen – So eklig war es wirklich bei Burger King“. Wer braucht da Reportagen? Ich habe einmal einen „X-tra Long Chilie Cheese“ versucht: so eine eckelhafte Weizenpampe, so ein klebriger Käse, so ein wässriges Hackfleisch, – es war widerwärtig. Aber welch Wunder: „Systemgastronomie“-Fraß kann nicht schmecken. Wen interessiert da noch die Hygiene?

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