Erdkröten kaputt

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Siehe auch die Galerie: „Erkröten heil“

Und ein kleines bisschen Text dazu:
Die meisten Amphibien sterben auf ihren Wanderungen zu oder von den Laichgewässern nicht unter Autoreifen, sondern unter Autoböden – also zwischen den Reifen. Vor dem Fahrzeug herrscht ein hoher Überdruck, unterm Autoboden hingegen Unterdruck, so dass die Tiere zerdrückt werden. Zudem gibt es einen Sog in Fahrtrichtung und hinter dem Fahrzeug eine starke Verwirbelung (bei Flugzeugen heißt das „Wirbelschleppe“), so dass die Tiere durch die Luft geschleudert werden und deshalb – wie auf den Bildern oben zu sehen – oft auf dem Rücken oder der Seite liegen. Selbst bei nur einem Auto pro Minute sterben wohl ca. 90 Prozent aller Kröten, Frösche und Molche, die die Straße überqueren wollen.

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Bergmolch, von der Straße gesammelt

Was hilft? Langsam fahren. Mit Tempo 30, maximal 40 kann man Kröten erkennen und ausweichen, das Überfahren (zwischen den Reifen natürlich) macht ihnen dann nichts aus. Vom Langsamfahren profitieren auch die kleinen Molche, die kein Autofahrer bei 50 km/h oder mehr erkennen kann (und die überhapt nur sieht, wer ein Auge dafür hat – denn die Apparate sind wirklich zierlich).

Aus langjährigen Beobachtungen weiß ich aber, dass dies kaum ein Autofahrer macht, daran ändern auch die Hinweisschilder(„Achtung, Krötenwanderung“) nichts, selbst ganze Kadaverteppiche beeindrucken kaum jemanden.

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Teichmolch, nicht rechtzeitig von der Straße gepflückt

Deshalb bleibt dann nur die Straßenvollsperrung. Kilometerweite Umwege, weil die meisten nicht in der Lage sind, auf einigen hundert Metern mal vom Gas zu gehen. Irre eigentlich. Aber so plemplem sind Menschen eben.

(Nachtrag zum so oft gehörten Argument „Ach, das sind doch nur Kröten“ oder „es sind doch so viele“:
Wie man absichtlich Wirbeltiere überfahren kann, ist mir ein grundlegendes Rätsel und sollte in jedem Fall für den Führerschein disqualifizieren. Ein Erstjahresfahrer erzählte mir mal, dass auf dem Waldweg zu „seinem“ Grillplatz (im März!) so viele Viecher waren, dass man denen gar nicht ausweichen konnte – er „musste“ die plattfahren.
Und für die Schlauberger, die meinen, dass „ein paar“ Straßenverluste bei so reichlich vorkommenden Tieren nicht tragisch seien: ökologisch relevant sind gerade die Arten, die in Massen vorkommen – weil sie eben eine massive Rolle spielen. Ob es hingegen von einer bereits stark dezimierten Art noch ein paar Exemplare oder keine mehr gibt, spielt ökologisch keine Rolle – das interessiert nur den musealen Naturschutz.)

(Ursprungspost von März 2014; aktualisiert März 2016)

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