Lifehack Kaffeemühle, beste Bandnudeln und DB-Doofheit

– „Wie alt sind denn deine Kinder, bitte?“, fragte der neue Bekannte, als ich sie wohl in der Beschreibung eines Alltagsgeschehens beiläufig so erwähnte.
„Ende der Zwanziger“, sagte ich.
„Und da nennst du sie immer noch ‚Kinder‘???“

Natürlich, dachte ich nicht nur, sondern sagte es auch, ohne dies rein biologisch zu meinen (da bleiben Elter (furchtbarer Singular! aber leider inzwischen gebräuchlich) und Kind logischerweise immer in dieser Beziehung, zu der weitere dazu kommen können (Eltern werden auch zur Großelterngeneration etc.).

Dennoch leicht irritiert, befragte ich in den folgenden Wochen andere Eltern. Und eigentlich klar: alle sprechen von ihren „Kindern“, auch wenn diese selbst schon Senioren sind. Das Verhältnis ändert sich doch nicht.

Mein Gesprächspartner war entsprechend auch selbst kinderlos. Über sein Verhältnis zu den eigenen Eltern und weiterer biologischer Verwandtschaft weiß ich weiterhin nichts (muss in seinem Schema irgendwann die Schwester zur Bekannten werden?).

Jedenfalls wundert es mich dann wirklich nicht mehr, dass der Begriff „Familie“ heute so einen schweren Stand hat. Der ja nie eine Wertung enthalten sollte, sondern schlicht eine Abstammung deutlich gemachen hat. Dabei gab es schon immer Varianten mit „Stief-***“. Kann man gerne anders nennen. Aber jedes Kind wird da in irgendeiner Form eine Unterscheidung treffen – so sehr sich die „Eltern“ da auch an intellektuelle Verbrämungen klammern.

+ Lifehack super-simpel: In der von mir nun erst (als Podcast) entdeckten Sendung „Alles in Butter“ ging es am Ende einer Folge über Camembert um Grünkernschrot. Und das Gespräch drehte sich eine Weile um die Probleme, Grünkern als Schrot zu kaufen oder in einem Bio-Laden entsprechend mahlen zu lassen. Dabei ist die Lösung sehr einfach: Man nehme eine alte (oder nur auf alt gemachte) Kaffeemühle, so eine kleine mit Handkurbel, wie wir sie vielleicht aus dem Räuber Hotzenplotz vor Augen haben (dort spielt sie allerdings auch noch Musik beim Mahlen). Will man Getreideschrot erhalten, reicht dieses simple Teil völlig aus, auch für Brotmengen. Mehl bekommt man damit allerdings nicht hin (jeder Müller würde es, egal wie fein es ausschaut, Grieß nennen), und dann wird’s auch irgendwann anstrengend. Aber für Schrot: perfekt. Denn das ganze Korn hält sich natürlich viel länger als bereits geschrotetes, so dass man es jeweils bei Bedarf aufbrechen kann.

Übrigens ist die Hand-Kaffeemühle auch für viele Gewürze geeignet, solange sie hart genug und nicht sehr fettig sind, also insbesondere Pfeffer, wenn man ihn in größeren Mengen benötigt.

Und wenn ich schon auf die Sendung „Alles in Butter“ verweise, noch eine Ergänzung zum Grünkern, die dort fehlt: er ist nicht einfach das Korn des Dinkels, sondern konkret das unreife (und daher noch grüne). Der erste Verarbeitungsschritt, die sogenannte Darre (Heißtrocknung) dient der Haltbar- und Genießbarmachung, die für das typische Aroma sorgt.

– Nachtrag: Zum Mordanschlag von Magdeburg lasen wir in der SZ:

>„Jeder Stein muss umgedreht werden, auf Länder- und auf Bundesebene“, sagt der SPD-Innenpolitiker Sebastian Hartmann. Schon aus Verantwortung gegenüber den fünf Todesopfern, deren Angehörigen und den Schwerverletzten, die für den Rest ihres Lebens gezeichnet sind. Vorwürfe von Behördenversagen stehen im Raum, von „Verantwortungsdiffusion“ ist die Rede.<

Es war zwar in einigen Berichten auch anders zu lesen, aber es sei darauf hingewiesen, dass keineswegs nur körperlich Verletzte „für den Rest ihres Lebens gezeichnet“ sein können. Das gilt auch für Augenzeugen, Ersthelfer und berufliche Rettungskräfte. Diese Verletzten werden nur selten erwähnt – und entsprechend wenig berücksichtigt.

– Eigentlich völlig sinnlos, auf einzelne von einem Einzelnen für top befundene Produkte zu verweisen. Aber in speziellen Fällen wie bei der besten Pommes-Mayo muss es sein. Und heute möchte ich meine Freude teilen, die für mich besten Bandnudeln wiederentdeckt zu haben. Denn ich hatte vor langer Zeit ein Päckchen davon gekauft, und nach Verzehr das Schwärmen nicht mehr einstellen wollen. Nur aus welchem Laden waren sie?
Ja, es gibt sie vereinzelt online, aber die Lösung war dann: in einem „Kaufland“ andernorts erworben. Und siehe, im nächsten erreichbaren Kaufland waren sie vorrätig.
Marke? Zabler, die „Paradiso Bio Pappardelle„. Herrlich, da stimmt alles (obwohl sie ja auch nur aus Hartweizen bestehen, wie sich das gehört): bester Geschmack, der richtige Biss, genügend Breite.
Allerdings: 9 bis 11 Minuten Kochzeit sind angegeben, nach in allen bisher vier Tests habe ich sie nach 7 Minuten für optimal befunden. Man muss ja auch die Abgießzeit und Nachgare im Sieb beachten.

– Deutsche Bahn, deutscher Arbeitsethos und deutsche Probleme: Dass die „Bordgastronomie“ in DB-Fernzügen stets auf wackeligen Füßen steht, ist bekannt, mag manches Mal am Management liegen, oft aber auch tatsächlich unvorhergesehenen Ereignissen geschuldet sein, die nur mit einer Doppel- und Dreifachstruktur sicher abzufangen wären. Also: geschenkt, wenn mal wieder der Kaffee fehlt, nur kalte Snacks zur Verfügung stehen oder das gesamte Personal fehlt.

Jüngst durfte ich jedoch auf einer Fahrt, die wegen Umleitung deutlich länger dauern sollte als ursprünglich geplant („wir fahren nun erst einmal zurück nach … und werden dann umgeleitete über…“). Der „Reiseplan“ aller wurde also deutlich geschreddert. Doch in Abwägung zwischen Besänftigung der Fahrgaststimmung und dem zumutbar Leistbaren erfolgte zwei Stunden vor Ankunft am Zielbahnhof (ohne weiteren Halt bis dahin) folgende Ansage des Zugchefs:

>“Weil das Personal aufgrund unserer Verspätung nun deutlich über seiner regulären Arbeitszeit angekommen ist, müssen wir Borbistro und Bordrestaurant jetzt schließen.“<

– Zum Saftladen DB auch noch ein grundsätzliches Wort: Völlig zurecht weist Personal immer wieder darauf hin, es sei nicht verantwortlich für die DB-Politik bzw. das DB-Management und möchte daher bitte freundlich behandelt werden. Absolut!

Ich habe in den vielen Jahren, die ich seit meiner Schulzeit ständig mit der Bahn fahre, auch schon viele Arschloch-Reisende erlebt (und solchen in späteren Jahren auch mal Veröffentlichungen gewidmet).

Aber zur Vollständigkeit und damit Wahrheit gehört eben auch: Nicht wenige Schaffner (Zugbegleiter/ Kundenbetreuer) machen sich den Laden in ihrem Gebaren selbst zu eigen, führen sich auf, als seien sie mindestens Fürst(-in) im Bahn-Imperium. Das kann schon mit dem simplen, aber unglaublich doofen, nein sogar totalitären Spruch „das ist eben so“ losgehen.

DANN darf sich das Personal nicht wundern, dass es für „die DB“ gehalten wird (die in Wirklichkeit natürlich weiterhin ein volkseigener Betrieb ist, bei dem auch Nicht-Kunden ein Wörtchen mitzureden haben, weil sie dafür zahlen). Und dann wird es eben auch mal etwas heftiger – bislang wird schließlich nach meiner Wahrnehmung der größere Teil des menschlichen Transportguts für seine Mitfahrt nicht bezahlt, sondern zahlt aus eigener Tasche dafür.

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